Wissenschaftlicher Beirat
Der Wissenschaftliche Beirat der Werner Siemens-Stiftung ist hochkarätig besetzt. Alle fünf Mitglieder sind ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet, wovon zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zeugen. Im Jahr 2020 wurde Gerald Haug zum Präsidenten der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften (Deutschland) und Bernd Pichler zum Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen gewählt.
Gianni Operto
Vorsitzender
Präsident der Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz (AEE Suisse); Inhaber Operto AG für Cleantech-Consulting, Ebmatingen, Schweiz
Gianni Operto hat sich auf innovative Techniken erneuerbarer Energien, ihre Heranführung an Marktanwendungen und den Geschäftsaufbau spezialisiert. Er studierte an der ETH Zürich Maschinenbau und ergänzte sein Studium mit einer Management-Weiterbildung an der London Business School. Zuerst arbeitete er für ABB in zahlreichen Ländern. Als er zum Elektrizitätswerk der Stadt Zürich wechselte, führte er dort Mitte der 1990er-Jahre erfolgreich eine Businessstrategie ein, die auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien setzte. Danach wechselte er in den Finanzbereich. Er gründete die Nextech Venture AG mit, die Jungunternehmen im Bereich Energie und Umwelt mit Kapital und Know-how unterstützt, und baute die SAM Private Equity mit auf. Bei Good Energies übernahm er den Investitionsbereich «Zukunftstechnologien». Seit 2011 betreibt er seine eigene Cleantech-Beratung. Er ist Mitglied in diversen Verwaltungs- und Beiräten, unter anderem beim Leitungsausschuss des Swiss Competence Center for Energy Research und bei den Start-ups greenTEG und NexWafe.
Prof. Dr. Gerald Haug
Mitglied
Präsident der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, Halle (Saale), Deutschland; Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz, Deutschland; Professor an der ETH Zürich, Schweiz
Gerald Haug ist Klimaforscher, Geologe und Paläo-Ozeanograph. Er erforscht die Entwicklung des Klimas der letzten Jahrtausende bis Jahrmillionen, die Ursachen von Klimaveränderungen, die Dynamik des Klimasystems und die Wechselwirkungen zwischen Klima und historischen Hochkulturen. 2020 wird Gerald Haug zum Präsidenten der «Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften» gewählt, in der er seit 2012 Mitglied ist. Die Leopoldina vereint 1600 Forschende mit besonderer Expertise aus über 30 Ländern. Seit 2007 ist er ordentlicher Professor für Klimageologie am Departement Erdwissenschaften der ETH Zürich, wo er habilitiert hat. Seit 2015 ist er auch Direktor der Abteilung Klimageochemie am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz und Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft. Er ist Vorsitzender bzw. Mitglied in Gremien wie dem Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e. V. und dem Swiss Polar Institute. Haug erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Matthias Kleiner
Mitglied
Ehemaliger Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, die 96 eigenständige Forschungseinrichtungen umfasst, Berlin, Deutschland
Matthias Kleiner ist habilitierter Maschinenbauingenieur, mit Fokus auf Umformtechnik und Leichtbau sowie deren digitale Methodik. 1994 gründete er den Lehrstuhl für Konstruktion und Fertigung an der BTU Cottbus und war dort Prorektor. 1997 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). 1998 wechselte er an die TU Dortmund, baute dort das sehr erfolgreiche Institut für Umformtechnik und Leichtbau auf und war Dekan der Fakultät Maschinenbau. 2007 wurde er hauptamtlicher Präsident der DFG. Er war Mitgründer von Science Europe und dem Global Research Council und Mitglied im Scientific Council der Europäischen Forschungsförderung ERC. 2011 leitete er die Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung Deutschlands. Er ist Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Akademien und wissenschaftlichen wie unternehmerischen Gremien und Beiräten sowie Juror und Gutachter für Forschungsprogramme und bi- und multilaterale Kooperationen. Von 2014 bis 2022 war er im Hauptamt Präsident der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin.
Prof. Dr. Bernd Pichler
Mitglied
Mitglied der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, Halle (Saale), Deutschland; Dekan der
Medizinischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen, Deutschland
Bernd Pichler ist Ingenieur (Elektrotechnik) mit Schwerpunkt Biomedizin. Er forscht zur multimodalen Bildgebung und zur Detektorphysik und betreibt biomedizinische Grundlagenforschung in der Onkologie, Neurologie, Immunologie, Infektionsbiologie und Radiochemie. Seit 2008 ist er Direktor des «Werner Siemens Imaging Center» und der Abteilung für Präklinische Bildgebung und Radiopharmazie an der Universität Tübingen. Dort hat er erfolgreich die Bildgebungsverfahren PET (Positronen-Emissions-Tomographie) und MR (Magnetresonanztomografie) kombiniert, was insbesondere bei Tumoren eine präzise Diagnose und individuelle Therapiesteuerung ermöglicht. Bernd Pichler erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Fördermittel und ist Mitglied in den wichtigsten Gremien und Gesellschaften seiner Fachgebiete; unter anderem ist er Council der European Society for Molecular Imaging und seit 2017 Mitglied der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften. 2020 wurde Bernd Pichler zum Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen gewählt.
Prof. Dr. Peter Seitz
Mitglied
Vizepräsident der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften; Senior Technologist Europe bei Hamamatsu Photonics, Japan; Professor an der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), Schweiz
Peter Seitz ist Halbleiter-Physiker; seine Dissertation schloss er im Bereich der Biomedizinischen Technik an der ETH Zürich ab. Er forschte im David Sarnoff Research Center (RCA) in Princeton, New Jersey, USA. Während zehn Jahren baute er die Gebiete Halbleiter-Bildsensorik und optische Messtechnik am Paul Scherrer Institut auf. Danach war er für das Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik (CSEM) in verschiedenen Forschungsleiter-Funktionen tätig, unter anderem als Vizepräsident Photonik, als Vizepräsident Nanomedizin und beim Aufbau des CSEM-Outpost für das Silicon Valley in San Francisco. Gleichzeitig war er ausserordentlicher Professor für Optoelektronik an der Universität Neuchâtel und ab 1997 an der EPFL. Ab 2012 hat er für die ETH Zürich das ieLab (Innovation & Entrepreneurship Lab) aufgebaut. Peter Seitz ist Autor oder Co-Autor von über 200 wissenschaftlichen Publikationen, Erfinder oder Mit-Erfinder von über 70 Patenten und Mitbegründer von 6 Hightech-Start-ups. Mit seinen Teams hat er 22 internationale Auszeichnungen und Preise erhalten.