
Zwölf kuriose Kleinigkeiten
Von den Mikroorganismen bis zu den Mikrochips: Die Welt des Winzigen birgt so manches Erfolgsmodell – und noch mehr verblüffende Fakten.

Haarfeine Mikrochips
Die Miniaturisierung der Computertechnologie setzt sich fort. Der Abstand zwischen den Leiterbahnen auf modernen Mikrochips beträgt noch zwölf Nanometer – menschliche Haare sind fünftausend Mal dicker. Würde man den allerersten, 27 Tonnen schweren kommerziellen Computer mit heutiger Technik nachbauen, so wäre er für unser Auge unsichtbar.

Elfen der Lüfte
Der kleinste Vogel der Welt ist die Bienenelfe – eine Kolibri-Art auf Kuba. Die Männchen sind bloss fünf Zentimeter lang und zwei Gramm schwer, die Weibchen etwas grösser. Ihr Herz schlägt achtmal, ihre Flügel achtzig Mal pro Sekunde. Um zu überleben, müssen die Elfen jeden Tag die Hälfte ihres Körpergewichts an Nektar aufnehmen.

Fieser Feinstaub
Ausgerechnet der feinste Feinstaub, den auch moderne Partikelfilter nicht aus der Luft bekommen, ist für die Gesundheit am gefährlichsten: Weil die Teilchen so klein sind, können sie besonders tief in die Lunge und auch ins Gehirn vordringen. Die Folgen bei anhaltender Exposition sind Atemwegserkrankungen und eine verminderte geistige Leistungsfähigkeit.

Das giftigste Gift
Die tödlichste aller bekannten Substanzen ist Botulinumtoxin («Botox»): Schon ein Zehnmillionstelgramm kann einen Menschen töten. Paradoxerweise ist das muskellähmende Gift aber in der Medizin sehr nützlich – gegen Falten und Krämpfe.

Gut riechender Fisch
Die vielleicht beste Nase im Tierreich hat der Europäische Aal: Er kann selbst Stoffe mit einer Konzentration von 1770 Molekülen pro Gramm Wasser noch wahrnehmen. Das entspricht einem Tropfen Parfüm in der dreifachen Wassermenge des Bodensees.

Schwache Schwerkraft
Die Gravitation mag unseren Alltag mitbestimmen – physikalisch gesehen ist sie aber eine absurd schwache Kraft: Die elektromagnetische Kraft ist eine Sextillion (eine Zahl mit 36 Nullen) mal stärker. Nur so ist erklärbar, dass ein kleiner Küchenmagnet einen Zettel am Kühlschrank zu halten vermag, obwohl die gesamte Erde diesen nach unten zieht.

Die kleinsten Augen
Cyanobakterien besitzen die kleinsten Augen der Welt. Respektive: Sie sind die kleinsten Augen der Welt. Denn jeder einzelne dieser runden Einzeller fungiert als winziger Augapfel – an der Zelloberfläche wird das Licht gebrochen und an der gegenüberliegenden Zellwand gebündelt. So können Cyanobakterien die Lichtrichtung erkennen und sich auf eine Lichtquelle zubewegen.

Hauchdünnes Gold
Das dehnbarste aller Metalle ist Gold. Aus einem einzigen Gramm liesse sich theoretisch ein ultrafeiner Faden von 24 Kilometern Länge ziehen. Dieser wäre tausendmal dünner als ein Blatt Papier.

Unreiner Rhein
Eine beliebige Probe aus dem Rhein bei Basel enthält etwa zweitausend bis dreitausend organische Substanzen, die meisten davon in sehr kleinen Konzentrationen. Der allergrösste Teil davon ist unbekannt – man weiss nicht mal, ob es sich um Mikroverunreinigungen oder um natürlich vorkommende Stoffe handelt.

Vom Sämchen zum Riesen
Der amerikanische Riesenmammutbaum mit dem Übernamen «General Sherman» gilt als grösster lebender Baum der Welt. Sein Gewicht wird auf knapp 2000 Tonnen geschätzt. Damit ist er etwa 400 Milliarden Mal so schwer wie der Samen, aus dem er entstanden ist.

Milliardenschwere Mikroorganismen
Der häufigste Organismus auf der Welt ist vermutlich Pelagibacter ubique, ein knapp 200 Nanometer grosses Bakterium, das massenhaft in den Ozeanen schwebt. Von diesen Winzlingen gibt es so viele, dass sie es zusammen auf eine Biomasse von geschätzt einer Milliarde Tonnen bringen – doppelt so viel wie die Menschheit.

Angstmachende Ameisen
Im Verbund können Ameisen Elefanten in die Flucht schlagen, die zwei Millionen Mal schwerer sind als sie selber. Der Trick: Sie beissen gezielt in den Rüssel, der besonders empfindlich ist. Auch vor Bienenstichen in den Rüssel fürchten sich Elefanten – sie nehmen Reissaus, wenn sie nur schon das Summen eines Bienenschwarms hören.