Zwölf überraschende Energie-Fakten

Wir brauchen sie zum Heizen, zum Kühlen und um von A nach B zu gelangen: Energie ist allgegenwärtig in unserem Leben. Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft müssen wir lernen, sie umweltfreundlicher herzustellen und bewusster zu verbrauchen. Doch wo wird wie viel Energie erzeugt, verbraucht oder verschwendet? Einige kaum bekannte Energie-Fakten aus Haushalt, Verkehr und Natur.

Aufwändiges Duschen

Knapp ein Drittel des Energieverbrauchs der Haushalte geht auf das Konto des Warmwassers. Eine Minute Duschen frisst gleich viel Energie, wie ein Haushalt an einem ganzen Tag für das Licht verbraucht. Eine Fünf-Minuten-Dusche verbrennt drei Deziliter Erdöl.

Effizienter Mensch

Unser Körper ist auf Sparsamkeit getrimmt. Das menschliche Gehirn läuft mit ungefähr 15 Watt – es verbraucht nicht mehr Energie als eine Kühlschrank-Glühbirne. Und Profi-Velofahrer haben einen Benzinverbrauch von bloss 0,7 Liter auf 100 Kilometer, wenn man die aufgenommene Nahrung in Treibstoff umrechnet.

Wirksame Wandfarben

Rot wirkt warm, Blau fühlt sich kalt an: Die Empfindung trügt nicht. Studien haben gezeigt, dass Menschen in blaugrün gestrichenen Räumen schon bei etwa 14 Grad zu frösteln beginnen, in orangeroten hingegen erst bei 11 Grad.

Antike Wellness

Die Caracalla-Thermen im alten Rom waren eine gigantische Badeanlage. Modellrechnungen zeigen, dass täglich vierzig bis fünfzig Tonnen Holz verfeuert werden mussten, um das nötige Warmwasser und die Heissluft für die Räume zu erzeugen. Energieverschwendung ist also keine neuzeitliche Erfindung.

Kühlen statt heizen

Schon 2030 dürfte weltweit mehr Energie zum Kühlen als zum Heizen benötigt werden. In den letzten dreissig Jahren hat sich der Energieverbrauch für die Raumkühlung mehr als verdreifacht, und in den nächsten dreissig Jahren dürfte er sich abermals verdreifachen. In den USA besitzen bereits heute mehr als neunzig Prozent der Haushalte eine Klimaanlage, in Europa sind es weniger als zehn Prozent.

Kühlende Bäume

Bäume schützen vor Hitze, insbesondere Laubbäume mit ihrem dichten Blätterwerk. Die sommerlichen Höchsttemperaturen sind im Laubwald um bis zu fünf Grad tiefer als ausserhalb. Eine einzelne grosse Linde hat die gleiche Wirkung wie zweihundert Kühlschränke.

Schützende Fettschicht

Beleibte Menschen sind gut isoliert. Setzt man sie der Kälte aus, so müssen sie ihre körperinterne Wärmeproduktion um einen Faktor drei weniger ankurbeln als schlanke. Und während die Beleibten ihre Heizung nach der Rückkehr in die Wärme rasch wieder zurückfahren, läuft sie bei den Schlanken auch eine Stunde später noch im Hochbetrieb.

Schnelle Brüter

Bienen füttern ihren Nachwuchs mit Gelée royale, einem besonders energiereichen Saft. So gemästet, vertausendfachen die Larven ihr Gewicht in nur fünf Tagen. Auf den Menschen umgerechnet würde das bedeuten, dass ein Neugeborenes nach fünf Tagen so schwer wäre wie ein Nashorn.

Wie Kreuzfahrten wirken

Jede Antarktis-Kreuzfahrt bringt etwa 83 Tonnen Schnee pro Tourist zum Schmelzen. Ursache dafür ist der Russ aus den Schiffskaminen, der sich auf dem Schnee ablagert und diesen verdunkelt. So wird weniger Sonnenlicht reflektiert, mehr Wärme bleibt am Boden und bringt den Schnee zum Schmelzen.

Technik alleine reicht nicht

Dank findiger Ingenieure sind Verbrennungsmotoren über die Jahrzehnte immer effizienter geworden. Aber: 1960 waren Autos im Schnitt halb so schwer und doppelt so dicht besetzt wie heute. Das heisst, pro transportierte Person fährt heute viermal so viel Automasse mit wie damals. Das frisst alle Effizienzgewinne weg.

Die Heizung pflegen

Vielleicht das einfachste Mittel zum Energiesparen, das aber oft vergessen geht: Die Radiatoren entlüften, freistellen – und richtig putzen. Eine Staubschicht von ein bis zwei Millimetern kann die Wärmeabstrahlung um bis zu sechs Prozent verringern.

Sparsame Natur

Rauchschwalben können mit zwei Gramm Fett von München nach Barcelona fliegen, indem sie geschickt die Winde nutzen. Krokodile haben einen Grundbedarf von bloss sechzig Kilokalorien am Tag, dreissigmal weniger als Menschen. Wie alle wechselwarmen Tiere müssen sich Reptilien nicht selber heizen – sie lassen sich von der Sonne wärmen.