Report 2022 erschienen

Der eben erschienene Report 2022 stellt die von der Werner Siemens-Stiftung unterstützten Projekte vor. In seinem Fokus stehen Innovationen in der Medizin und Medizintechnik – und im Interview erklärt Nobelpreisträger Thomas Südhof, was gute Forschungsförderung ausmacht.

Die Werner Siemens-Stiftung (WSS) fördert momentan 16 hochkarätige Forschungsprojekte in den Lebens-, Natur- und Technikwissenschaften. Im jährlich erscheinenden Report werden sie und die Fortschritte, die sie gemacht haben, vorgestellt. Alle Projekte haben eine Laufzeit von mindestens 5 Jahren – und jährlich kommen ein bis drei neue hinzu.

2022 nahmen zwei vielversprechende Forschungsvorhaben ihre Arbeit auf: Am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bei Berlin untersucht das FutureLab CERES, mit welchen politischen Massnahmen sich globale Gemeingüter wie Klima, Biodiversität oder Böden schützen lassen. Im Interview erklärt PIK-Co-Direktor Ottmar Edenhofer, wie CERES vorgeht – und weshalb es so schwierig ist, Klimaschutzmassnahmen in der Politik zügig umzusetzen.

Am DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien in Aachen (D) arbeitet das interdisziplinäre Team des Projekts TriggerINK seit Anfang 2022 an einer völlig neuartigen Methode, um Knorpel in beschädigten Gelenken nachwachsen zu lassen. Ein Laborbesuch zeigt: Um das Ziel zu erreichen, braucht es neue Materialien, modernste Techniken – und Teamarbeit.

Mehrere von der WSS unterstützte Forschungsprojekte suchen schon seit länger nach neuen Ansätzen in der Medizin und in der Medizintechnik. Sie bilden den Schwerpunkt des Reports 2022. Lesen Sie zum Beispiel, wie immer ausgeklügeltere Prothesen und Implantate in Zukunft die Behandlung von Knochenbrüchen und Herzkrankheiten revolutionieren könnten. Auch bildgebende Methoden wie MRI-, CT- oder Röntgentechniken haben enorme Fortschritte gemacht – zwei WSS-Forschungsprojekte treiben diese Entwicklung weiter und versuchen damit, Therapien zu verbessern und Operationen sicherer zu machen.


Die Werner Siemens-Stiftung unterstützt Projekte mit dem Ziel, dass die daraus resultierenden Innovationen nach einigen Jahren anwendbar werden. Gerade in der Medizin ist der Übergang von der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendung aber langwierig und teuer. Im Interview schildert der Neurowissenschaftler und Nobelpreisträger Thomas Südhof am Beispiel von Alzheimer, welche Faktoren dazu beitragen können, dass die Forschung stagniert und Therapieversuche Rückschläge erleiden.

Wie aber kommen Forscherinnen und Forscher auf neue, innovative Ideen? Zum Beispiel darauf, im Zahnstein von Urzeitmenschen nach antibiotischen Wirkstoffen zu suchen? Oder mit künstlichen Molekülen Viren im Körper einzufangen und zu zerquetschen? Drei von der Werner Siemens-Stiftung unterstützte Forschende verraten es im Innovations-Gespräch.

Weiter im Report: Updates von acht innovativen Forschungsprojekten. Die Themen reichen von digitaler Vertrauensforschung, Atomschaltungs-Rekorden und Kohlenstoff-Nanobändern für die Quantentechnik über Fortschritte in der Geothermie (Bedretto-Untergrundlabor und neue Bohrmethoden) und bei thermoelektrischen Materialien bis zu Hochsee- und Tiefsee-Überwachungsmissionen.

Die Werner Siemens-Stiftung feiert im Jahr 2023 ihr 100-jähriges Bestehen. Gegründet wurde die Stiftung von zwei Töchtern von Carl Siemens, dem Bruder von Werner Siemens. Die Biografie der beiden, Charlotte und Marie, ist kürzlich erschienen – in einem prächtigen Band. Damit sind nun, in drei Bänden, die Biografien aller fünf Frauen erhältlich, welche die Werner Siemens-Stiftung gegründet und alimentiert haben.

 

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