Report 2023 erschienen

Der kürzlich erschienene WSS-Report 2023 steht ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestehens der Werner Siemens-Stiftung. Zum Jubiläum hat die Stiftung einen mit 100 Millionen Schweizer Franken dotierten Forschungswettbewerb durchgeführt, der zu einem nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten beitragen soll.

Die Werner Siemens-Stiftung (WSS) fördert hochkarätige Forschungsprojekte in den Lebens-, Natur- und Technikwissenschaften. Im jährlich erscheinenden Report werden sie und die Fortschritte vorgestellt, welche die Forschenden gemacht haben. Alle Projekte haben eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren – und sind grosszügig ausgestattet, typischerweise mit 5 bis 10 Millionen Schweizer Franken.

Im Jahr 2023 feierte die WSS ihr 100-Jahr-Jubiläum. Zu diesem Anlass lancierte sie das «WSS-Jahrhundertprojekt»: einen Ideenwettbewerb für ein Zentrum zur Erforschung von Technologien für eine nachhaltige Ressourcennutzung, das die Stiftung für einen Förderzeitraum von zehn Jahren mit insgesamt 100 Millionen Schweizer Franken ausstattet.

Die Resonanz aus der Wissenschaft war gewaltig: 123 Ideenskizzen von hochkarätigen Forschungsteams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden eingereicht. Aus diesen Vorschlägen wählte die Jury sechs Finalisten, die sie mit einem WSS-Forschungspreis von je 1 Million Schweizer Franken ausgezeichnete. Aus der Endausmarchung ging das Projekt «catalaix» der RWTH Aachen als Gewinnerin hervor. Ein Laborbesuch in Aachen zeigt, wie das Team um Regina Palkovits und Jürgen Klankermayer mit katalytisch getriebenen Produktionsverfahren eine mehrdimensionale Kreislaufwirtschaft in der chemischen Industrie aufbauen wird – mit einem ersten Fokus auf das Recycling von Kunststoffgemischen.

Ein zweites vom WSS-Stiftungsrat im Jahr 2023 neu bewilligtes Forschungsvorhaben nimmt seine Arbeit an der ETH Zürich auf: Der Bauingenieur Ueli Angst hat sich zum Ziel gesetzt, die Betonindustrie nachhaltiger zu machen. Im Interview erklärt er, weshalb bei der Herstellung von stahlbewehrtem Beton enorme Mengen von CO2 in die Atmosphäre gelangen – und wie sich dies in Zukunft verhindern lassen könnte.

Das Thema Nachhaltigkeit ist der Kern vieler von der WSS unterstützter Projekte. Sie bilden den Schwerpunkt des Reports 2023. Lesen Sie zum Beispiel, wie neue Ideen dazu beitragen können, dass alternative Energiequellen wie die Geothermie den Durchbruch schaffen. Mit welchen innovativen Konzepten in der Elektronik und in der Materialforschung künftig Energie gewonnen oder eingespart werden kann. Und wie die hochkomplexen Meeresökosysteme auf die Klimaerwärmung reagieren.

Die Werner Siemens-Stiftung unterstützt Projekte stets mit dem Ziel, dass die daraus resultierenden Innovationen nach einigen Jahren anwendbar werden. Gerade in der Nachhaltigkeitsforschung sei dies essentiell, sagt Sandrine Dixson-Declève, die Co-Präsidentin des Club of Rome. Im Interview erklärt sie, weshalb die Wissenschaft nicht im Elfenbeinturm verharren darf und was aus ihrer Sicht getan werden muss, damit die Menschheit ihre Zukunft nicht gefährdet.

Abgerundet wird der Report mit den Updates von neun innovativen Forschungsprojekten. Die Themen reichen von digitaler Datensicherheit, Kohlenstoff-Nanobändern für die Quantentechnik und mikrobiellen Wirkstoffen aus der Steinzeit über künstliche Muskeln, smarte Implantate und knochenschneidende Laserroboter bis zu antiviralen Wirkstoffen, nachwachsenden Knorpeln und bildgebender Krebsdiagnostik.

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