Lebensgrundlagen gemeinsam schützen
Atmosphäre, Ozeane, Böden: Wenn die Menschheit solche Gemeinschaftsgüter weiterhin übernutzt, zerstört sie ihre Lebensgrundlagen. Am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erforscht das FutureLab CERES, wie Staaten eine nachhaltige Bewirtschaftung gelingt. Bei der Definition von Wohlstand braucht es einen Paradigmenwechsel – sie muss auch das Naturkapital einschliessen.
Der Klimawandel zeigt, wie die Übernutzung natürlicher Ressourcen die Zukunft des Planeten und der Menschheit gefährdet. Das FutureLab CERES am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung analysiert, welche politischen Instrumente zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung beitragen können. Im Fokus stehen Staaten, denen beim Schutz der natürlichen Ressourcen eine Schlüsselrolle zukommt – etwa Brasilien, Indonesien, Kolumbien oder der Kongo.
Ceres ist die römische Göttin der Landwirtschaft – und sie wird gleichzeitig auch als Gesetzgeberin beschrieben. An dieser Schnittstelle zwischen natürlichen Ressourcen und staatlichen Kapazitäten forscht das FutureLab CERES am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Unterstützt von der Werner Siemens-Stiftung untersucht es Fragen wie: Mit welchen politischen Massnahmen lassen sich Klima, Biodiversität, Ozeane oder Böden wirksam schützen? Was hält Entscheidungsträger davon ab, sie zu ergreifen?
Das Ziel ist nichts weniger als die Neuausrichtung eines Wirtschaftssystems entlang neuer Prioritäten. Heute gilt das Bruttoinlandprodukt (BIP) als Indikator für Wohlstand und für den Erfolg einer Volkswirtschaft. Doch dies blendet den Wert der Natur aus. So ist gemäss Schätzungen das «natürliche Kapital», also die natürlichen Ressourcen, der Erde in den letzten 30 Jahren um 40 Prozent geschrumpft. Um die globalen Gemeingüter wie Ozeane, Biosphäre und Atmosphäre zu schützen und nachhaltig zu nutzen, müssen sie künftig in die Berechnung von Wohlstand einbezogen werden.
CERES gliedert seine Forschung in vier Arbeitspakete. Unter anderem analysieren die Wissenschaftler geeignete Politikinstrumente, die einen inklusiven Wohlstand ermöglichen. Im Fokus stehen Staaten wie Brasilien, Indonesien, Kolumbien oder der Kongo, denen beim Schutz der natürlichen Ressourcen eine Schlüsselrolle zukommt. Sie sind massiv von Klimaschäden bedroht, verfügen über eine hohe Biodiversität und erzielen hohe wirtschaftliche Gewinne aus fossilen Ressourcen, seltenen Erden und/oder aus Entwaldung.
Zahlen und Fakten
Projektleitung
Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Co-Direktor und Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Potsdam bei Berlin, Deutschland
Projektpartner
Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), Berlin, Deutschland
Projekt
Das FutureLab CERES am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung untersucht die politische Ökonomie der globalen Gemeinschaftsgüter. Zentrale Frage ist es, wie Staaten zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen wie Atmosphäre, Biosphäre oder Ozeane beitragen können.
Unterstützung
Die Werner Siemens-Stiftung unterstützt das Projekt für zehn Jahre bis Ende 2031.
Mittel der Werner Siemens-Stiftung
10 Mio. Euro für 10 Jahre
Projektdauer
2022–2031