«Wir wollen relevantes Wissen generieren»
Für Ulrich Rüdiger, den Rektor der RWTH Aachen, ist der Zuschlag für das Projekt «catalaix» ein grossartiger Erfolg. Laut ihm passt das WSS-Forschungszentrum perfekt in die Strukturen und die langfristige Strategie der Hochschule.
Ulrich Rüdiger, was bedeutet die Förderzusage der WSS für die RWTH Aachen?
Sie ist ein grossartiger Erfolg – auf verschiedenen Ebenen. Die Transformation linearer Wertschöpfungsketten hin zu einer ganzheitlichen, mehrdimensionalen Kreislaufwirtschaft stellt eine Jahrhundertaufgabe dar. Ich bin überzeugt, dass das WSS-Forschungszentrum «catalaix» einen wichtigen Beitrag dazu leisten wird. Zudem zeigt diese Förderung, dass wir an der RWTH das notwendige Umfeld für solche Spitzenforschung liefern können. Und «catalaix» passt hervorragend in unsere Strukturen.
Inwiefern?
Wir haben mit unseren Profilbereichen mächtige Instrumente aufgebaut, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und Fakultäten zusammenarbeiten, um mit Ergebnissen aus exzellenter Grundlagen- und angewandter Forschung die Basis für gesellschaftlich relevante Innovationen zu schaffen. Sie koordinieren ihre Forschungstätigkeiten, nutzen modernste Infrastrukturen und bilden mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie grosse Forschungsnetzwerke. Wir wollen relevantes Wissen generieren und damit einen gesellschaftlichen Impact leisten. Wir wissen, dass wir dies nicht alleine tun können, sondern vertrauen immer auf unser starkes Netz von Partnern – wie in diesem Fall der WSS. Folgerichtig hatten wir unseren Exzellenzantrag mit den drei Begriffen Knowledge, Impact und Networks überschrieben.
Wie fügt sich das Forschungszentrum «catalaix» in die langfristige Strategie der RWTH Aachen ein?
Einerseits passt «catalaix» als Forschungszentrum hervorragend in die Art und Weise, wie wir interdisziplinäre Forschung verstehen. Andererseits hat sich die RWTH eine Nachhaltigkeitsstrategie mit zugehöriger Roadmap gegeben, die wir nun mit aller Konsequenz verfolgen – auch hier ist «catalaix» ein wichtiger Baustein, der unsere Ambitionen untermauert. Unser Ziel ist es, bis 2030 klimaneutral zu sein. Die Nachhaltigkeitsroadmap legt konkrete Massnahmen und Ziele fest, die auf die Strategie einzahlen und auf operativer Ebene umgesetzt werden. Diese gelten für sämtliche Wirkungsbereiche der Hochschule, also Governance, Studium und Lehre, Forschung und Betrieb. «catalaix» wird hier Vieles vereinen.
Was erwarten Sie persönlich für Resultate aus dem Zentrum?
Meine persönlichen Erwartungen an «catalaix» umfassen exzellente wissenschaftliche Ergebnisse, aber auch einen wertvollen Beitrag zur Strukturbildung an unserer RWTH. Das Jahrhundertprojekt fokussiert ein Jahrhundertthema in unserer Gesellschaft. Die RWTH hat sich den grossen globalen Herausforderungen verschrieben; eine kreislauffähige chemische Industrie ist dabei ein wesentlicher Faktor, wenn wir das Thema Klimawandel in den Griff bekommen wollen. Wir dürfen auf die Impulse aus «catalaix» sehr gespannt sein. Die hier gelebte Forschung, Innovation und auch Inspiration der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können massgeblich zur Bewahrung einer lebenswerten Welt für unsere Gesellschaft beitragen.