Antivirotika

Zentrum für Virenforschung

Von Covid-19 über das Denguefieber bis Ebola: Viren können dem Menschen schwer zusetzen. Bislang ist es nicht gelungen, analog zu den Antibiotika ein breit wirksames Medikament gegen Viren zu entwickeln. Das Zentrum für Virenforschung macht sich daran, «Antivirotika» zu entwickeln.


Das Projekt kurz erklärt

Viren einfangen und mit Druck zerstören: Das ist vereinfacht ausgedrückt das Prinzip, nach dem das Antivirotikum funktioniert, an dem die Forschungsgruppe von Francesco Stellacci am Virenzentrum an der EPFL derzeit arbeitet.

Professor Francesco Stellacci plant einen zweifachen Angriff auf Viren aller Art: Er will sowohl ein Breitbandmedikament gegen Viren entwickeln als auch massgeschneiderte Antivirotika, die spezifisch gegen bestimmte Viren wirken. Sein Team des «Supramolecular Nano-Materials and Interfaces Laboratory» an der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) konnte sich dank der Unterstützung der Werner Siemens-Stiftung während der Covid-19-Pandemie intensiv der Entwicklung der Antivirotika widmen. Dazu arbeiten die Forschenden unter anderem mit Spezialistinnen und Spezialisten aus Virologie und Infektiologie an der Universität Genf und an den Genfer Universitätsspitälern zusammen. Die bisherigen Experimente sind erfolgversprechend. Sollte sich abzeichnen, dass das innovative Verfahren von Stellacci funktioniert, wird er sich mit erneuter Unterstützung der Werner Siemens-Stiftung an die Umsetzung des Antivirotikums am neu zu gründenden Zentrum für Virenforschung machen können.


Zahlen und Fakten

Projekt

Francesco Stellacci arbeitet an der Entwicklung eines antiviralen Wirkstoffs mit Breitbandwirkung, der gegen eine Vielzahl von Viren einsetzbar sein soll. Ein spezieller Fokus liegt dabei auf Covid-19 und anderen Atemwegsinfektionen. 

Unterstützung

Die Werner Siemens-Stiftung unterstützt das Projekt von April 2020 bis März 2021. Innerhalb eines Jahres soll der Wirkstoff in vitro und im
Tiermodell getestet und die GMP-Produktion (Good Manufacturing Practice) vorbereitet werden. Zudem wird eine erste klinische Studie an den Genfer Universitätsspitälern (HUG) durchgeführt.

Mittel der Werner Siemens-Stiftung

5 Mio. Schweizer Franken 

Projektdauer

2020–2021

Projektleitung

Prof. Dr. Francesco Stellacci, Supramolecular Nano-Materials and Interfaces Laboratory (SuNMiL), Institute of Materials, École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), Schweiz